Mitten im Winter, wenn in der Natur noch alles ruht, macht sich der Mandelbaum bereits auf, um unter steinharter Schale den einzigartigen Kern auszubilden, denn "Früh übt sich..."
Und das gelingt ihm jedes Jahr aufs Neue. Wertvolle pflanzliche Fette und Proteine, viele Vitamine und Mineralstoffe, dazu noch der leckere Geschmack der knackigen Früchtchen - ein wahres Meisterwerk!
Der Mandelbaum - Prunus Dulcis
Ein bisschen Biologie
Wertvolle Kerne unter steinharter Schale
Die Mandelbäume stammen aus Zentralasien, ihre ursprüngliche Form waren rosafarben blühende Bittermandelbäume. Erst durch jahrhundertelange Veredelungen wurden die heute bekannten essbaren Süßmandeln erschaffen. Mandelbäume gehören zur Familie der Rosengewächse, sie sind keine Nüsse, sondern Steinobst. Der botanische Name Prunus kommt aus dem Lateinischen für „Pflaume", der Artname dulcis „süß“ bezieht sich auf den eigentlich süßen Kern.
Es gibt drei Variatäten der „Prunus dulcis“:
Die „Prunus dulcis var. Dulcis“ ist die bekannte Süßmandel mit süß schmeckenden Samen.
Die „Prunus dulcis var. Fragilis“ ist die sogenannte Krachmandel mit süß schmeckenden Samen und dünner, brüchiger Schale, sie ist um die Weihnachtszeit besonders beliebt.
„Prunus dulcis var. Amarga” heißt die Bittermandel mit bitter schmeckenden Samen. Sie enthält das Gift Amygdalin, aus dem durch das Enzym β-Glucosidase sehr giftige Blausäure (HCN) entsteht.
Süße Mandeln und einzelne bittere Mandeln können am gleichen Baum wachsen, sie sind optisch nicht zu unterscheiden.
Wenig oder kein Wasser im Sommer
Ursprünglich stammen die Mandelbäume aus dem westlichen Zentralasien. Dort finden sich noch Wildvorkommen von Mandelbäumen, wobei es schwer ist, diese von verwilderten Bäumen zu unterscheiden. Sicher ist, dass die Römer für die Verbreitung der Mandelbäume in Europa sorgten.
Mandelbäume fühlen sich besonders wohl im mediterranem Klima, wo warme, lange und trockene Sommer abgelöst werden von milden, kurzen und feuchten Wintern. Frost vertragen sie nur sporadisch. Am wohlsten fühlen sich die Bäume auf durchlässigen, lehmigen oder leicht kalkhaltigen Böden ohne Staunässe bei Temperaturen von 15-30 Grad. Mandeln können auf Höhen von bis zu 1800 Metern wachsen.
Mandelbaum - der Eilige
Der Mandelbaum hat nicht ohne Grund den Beinamen „der Eilige“. Andere Bäume auf Mallorca haben ihre Blätter im Dezember gerade erst abgeworfen, schon kurz darauf beginnen die Mandelbäume, sich auf die neue Saison vorzubereiten. Die Blüte dauert von etwa Mitte Januar bis Ende Februar, manchmal auch bis in den März hinein.
Ist die Blüte vorüber, beginnt der Baum, die Blätter und Fruchtansätze auszutreiben. Aus diesen wachsen bis zum Sommer die etwa pflaumengroßen Mandeln, geschützt von einer grünen, samtigen Hülle.
Sind die Früchte reif, springt die Hülle auf und der etwa vier Zentimeter große, sehr harte Steinkern wird freigegeben. Ein Mandelkern wiegt etwa 10 g. Darin befindet sich die süße, helle Mandel, welche von einer dünnen braunen Samenhaut umhüllt ist und nur noch etwa 0,8-1 g wiegt.