Die Mandel ist weltweit ein Mitbringsel aus Zeiten der Eroberer und ein frühes Beispiel der Globalisierung. Bereits früh gelangte sie von Zentralasien nach Mallorca und ist heute beliebter denn je. Moderne Studien belegen die wertvollen Inhaltstoffe und ihre Bedeutung für den menschlichen Organismus. Aber auch der Geschmack der Mandel aus Mallorca überzeugt.
Mandeln auf Mallorca - Geschichte einer knackigen Frucht
Bitteres Früchtchen mit zarter Blüte
Die Mandelbäume stammen aus Zentralasien, ihre ursprüngliche Form waren rosafarben blühende Bittermandelbäume. Sie dienten medizinischen Zwecken und in kleinsten Mengen zum Aromatisieren von Speisen. Erst durch jahrhundertelange Veredelungen wurden die heute bekannten essbaren Süßmandeln erschaffen. Der Name, den die Mandelbäume in ihrer Heimat hatten, stammt aus dem hebräischen „Shaked“ und bedeutet „sich beeilen“, was auf die sehr frühe Blüte der Bäume hinweist.
Vermutlich waren es bereits die Römer, welche die Mandel nach Mallorca brachten, auch wenn andere Vermutungen darauf hinweisen, dass die Mandel ein „Mitbringsel“ der Mauren war. In der griechischen Mythologie finden sich zu den Zeiten der Antiken Kriege bereits Geschichten zur Mandel.
Einst war Mallorca das weltweit größte Mandelanbaugebiet
Einen weiteren Hinweis auf den Anbau der Mandel im Mittelmeerraum geben uns ausgegrabene Fragmente eines Bootes, welche aus dem 4. Jahrhundert vor Christus stammen. Sie wurden in der Bucht von Palma gefunden und das Schiff kam offenbar aus Sizilien, es transportierte Säcke mit Mandeln in größeren Mengen.
Erste bestätigte Hinweise auf den größeren Anbau von Mandelbäumen finden sich auf Mallorca erst im 15. Jahrhundert. Ihre jetzige Bedeutung in der Landwirtschaft Mallorcas verdankt die Mandel einer Reblausplage Ende des 19. Jahrhunderts. Zwischen 1890 und 1905 wurden etwa 30.000 Hektar Weinreben vernichtet und beinahe vollständig durch Mandelbäume ersetzt. Ende der 30er Jahre der 20. Jahrhunderts galt Mallorca als das größte zusammenhängende Mandelanbaugebiet der Welt.